Programm mit Geschichte: Klassik und Vokalmusik beim STIMMEN-Festival

Seit seiner Gründung vor 30 Jahren steht das STIMMEN-Festival für große Namen und Neuentdeckungen aus Rock, Soul, Jazz und Gobal Pop an einzigartigen Spielorten, vor allem aber auch für erlesene Vokalmusik. Der Grundstein hierfür wurde bereits durch das namensgebende Thema des Festivals sowie den festen Bestandteil „Lörrach singt!“ gelegt und gerade in der Anfangszeit durch die enge Zusammenarbeit mit dem einzigartigen Bobby McFerrin gefestigt.

Mit seinen Konzerten im Bereich der Vokalmusik, die häufig im Burghof oder in den Lörracher Kirchen stattfinden, spricht STIMMEN ein Publikum an, das
die Feinheit der Klänge, die Reinheit der Intonation, die Kunst der Phrasierung und die narrativen Momente in der inhaltlichen Struktur der Programme besonders liebt. All das und mehr versprechen auch
bei der diesjährigen 30. Festivalausgabe die Auftritte von Chanticleer, dem Ingenium Ensemble, der Formation trëi und dem delian::quartett.

Chanticleer vereint sämtliche Qualitäten eines großen Vokalensembles. Der Klang der insgesamt 12 Sänger ist schön, differenziert, rein und klar, aber zugleich voll und rund. Nicht umsonst gilt die Gruppe, die seinerzeit in San Francisco gegründet wurde, vielen Kritiker:innen als eines der besten Vokalensembles der Welt. Das Album „On a Clear Day“, das Highlights aus dem Repertoire der vergangenen 15 Jahre vereint, wurde von Presse und Fans gleichermaßen gefeiert. Apropos Repertoire: Bei diesem kann Chanticleer aus dem Vollem schöpfen.
Schließlich besteht die Gruppe – in wechselnder Besetzung – seit inzwischen mehr als 45 Jahren.
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Nicht minder beeindruckend sind die Klänge, die das Ingenium Ensemble auf die Bühne bringen wird. Die sechs Sängerinnen und Sänger aus Ljubljana verbinden in ihren Programmen Tradition und Moderne. Das Ensemble ist in der Vokalmusik der Renaissance und des Barocks ebenso zuhause wie in der Romantik oder sogar im Jazz. Besonderes Augenmerk legen die Sänger:innen auf die traditionelle Musik ihres Heimatlandes. Sie gewähren vielen Zuhörer:innen damit auch Einblick in bis dahin noch ungekannte Klangwelten.
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In selbige führen auch die Auftritte der Gruppe trëi. Mit Intensität, fein abgestimmtem, polyphonem Gesang und differenzierter Instrumentalbegleitung
erzählen die drei Sängerinnen Geschichten, die grundlegende Facetten des menschlichen Lebens berühren. Die Zuhörer: innen bekommen auf diese Weise Gelegenheit, sich in fremde Charaktere zu versenken, völlig neue Perspektiven einzunehmen und sich bisweilen von den wunderschönen Harmonien einfach nur treiben zu lassen.
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Für Freunde der klassischen Musik gibt es mit dem delian::quartett, das mit Schauspielerin Angela Winkler ein Programm zu Bertolt Brecht präsentieren wird, zudem ein neues Konzept im Festival-Kontext. Brecht wurde bereits zu seinen Lebzeiten die Stimme einer ganzen Generation, zugleich erscheinen viele seiner Aussagen heute aktueller denn je. Angela Winkler spricht und singt Werke von Brecht, das delian::quartett kleidet die Worte in ein neues musikalisches Gewand, lässt zudem mit Schostakowitschs ergreifendem und erschütterndem vierten Streichquartett Musik eines Komponisten erklingen, dem „formalistische Entartungen und antidemokratischer Tendenzen“ zum Vorwurf gemacht wurden. Seelenempfindsame Zwiegespräche entstehen zwischen Hell und Dunkel, Witz und Bitternis, Desillusionierung und Zärtlichkeit.
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Dieser Artikel ist auch im STIMMEN-Magazin erschienen.